Trends für den „Geschäftsbericht der Zukunft“
Der Umfang von Geschäftsberichten nimmt stetig zu. Immer mehr Aufgaben, Ziele und auch Pflichten sind mit einer Publikation verbunden. So manchem Geschäftsbericht-Leser wird das eindeutig zu viel.
Wichtige Kernfragen sind deshalb:
- Was sind die tatsächlichen Bedürfnisse des Lesers?
- Wie kann man ihm den Einstieg in die Lektüre erleichtern?
- Was verschafft dem Leser einen differenzierten Überblick?
- Welche Feedback-Möglichkeiten gibt es, um in einen Dialog mit Lesern zu treten?
- Und wie kommen wir dem Wunsch nach einem Strategie-Teil nach, der auf belegbaren Kriterien fundiert?
Beschränken auf das Wesentliche
Um der anhaltenden Informationsflut entgegenzuwirken und den Leser nicht zu überfordern, zeichnen sich für die einzelnen Medien folgende Trends ab:
Print: Hervorheben von Fakten und der Kennzahlen
Bei diesem Ansatz verzichtet man beispielsweise auf einen umfangreichen Imageteil (der aber online erscheinen kann), besinnt sich auf die Kernfunktionen und veröffentlicht so einen übersichtlichen und effizienten Geschäftsbericht bzw. Jahresbericht.
Eine Lösung für sehr umfangreiche Geschäftsberichte könnte auch darin bestehen, dass Kennzahlen sowie wichtige und auditierte Informationen deutlich hervorgehoben werden.
PDF: Aufteilen in verschiedene Hauptkapitel
Der Download eines 300-seitigen und über 10 Megabyte großen PDF ist nicht besonders komfortabel für Leser, die vielleicht nur an bestimmten Daten interessiert sind. Bei solch umfangreichen Geschäftsberichten bzw. Jahresberichten ist es vorteilhaft, beispielsweise Teile wie Kennzahlen, Unternehmensstrategie, Imageteil, Lagebericht, Jahresabschluss, Anhang sowie die weiteren Angaben auch als Einzel-PDFs zur Verfügung zu stellen. Das verkürzt die Lade- und Download-Zeit. Beispiele die zeigen, wie sich mit einem Download-Manager entweder individuelle PDFe zusammenstellen bzw. auswählen lassen:
- Migros Geschäftsbericht 2015
- BASF Bericht 2014
Integrierte Medienformate: Kombination aus Print und Digitalem
Es ist heute schon üblich, einen Geschäftsbericht in verschiedenen Medien zu publizieren. Die Print-Version ist dabei zwar immer noch am beliebtesten, es zeichnen sich beispielsweise aber Tendenzen ab, den Finanzteil zu drucken und den Imageteil digital umzusetzen. Welche Möglichkeiten Ihnen eine crossmediale Berichterstattung bietet, finden Sie hier unter Medienmix, gelungene Beispiele finden Sie (unten) bei ausgezeichnete Online-Geschäftsberichte.
Flexibilität von Social Media-Funktionen im Online-Geschäftsbericht
Das Verhalten von Usern auf Sozialen Plattformen lässt Rückschlüsse darauf zu, wie sie einen Online-Geschäftsbericht nutzen: Sie möchten Informationen nach ihren individuellen Interessen und Bedürfnissen selbst zusammenstellen und verwenden. Deshalb kann der Umfang und die Breite der angebotenen Inhalte mit Texten, Tabellen, Bildern, Infografiken oder Videos groß sein. Denn alles lässt sich beliebig zusammenstellen, mit anderen „teilen“ und so Grundlage von Diskussionen (beispielsweise durch die Kommentarfunktion) werden. Damit User aber überhaupt Bilder und Animationen „sharen“, müssen sie wirklich origininell, einzigartig oder humorvoll sein. Zudem gilt es immer wieder aufs neue, neu entstehende Kanäle auszuprobieren oder nach neuen sinnvollen Ergänzungen oder Verknüpfungen verschiedener Social Media-Plattformen zu suchen.
Damit User überhaupt die Informationen aktiv nutzen können, muss sichergestellt sein, dass sie leicht an die Inhalte gelangen können und die Informationen aktuell sind. Das bedeutet also nicht, nur einmal im Jahr die Daten des aktuellen Geschäftsberichts einzustellen, sondern sie mit tagesaktuellen Meldungen zu verbinden. Zwangsläufig verschwimmen so aber die Grenzen der Unternehmensberichterstattung. Und die Glaubwürdigkeit, die besonders in der testierten „Stichtagsdokumentation“ hoch ist, wird möglicherweise leicht eingebüßt.
- Migros Geschäftsbericht 2015 (Bsp.: verwandte Inhalte und Service-Funktionen)
- Siemens Jahresbericht 2014 (Bsp.: Interaktiver Kennzahlenvergleich, Share-Funktion)
- Royal Dutch Shell plc Sustainability Report 2014 (Beispielsseite mit Vergleichs-, Download- und Feedback-Funktionen sowie Links zu weiteren verwandten Inhalten)
- BASF Bericht 2014 (Bsp.: zahlreiche Service-Funktionen einer Beispielsseite)
Innovative Beispiele von heute
Hamburger Hafen und Logistik AG – Geschäftsbericht 2015
Der kombinierte Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht nutzt vorbildlich die Vorteile des Multi-Channel-Publishings und generiert aus nur einer Datenquelle die Online-Version, PDFe und den Print-Bericht. So lässt sich das Berichts-PDF (das Basis des gedruckten Berichts ist) automatisch aus dem Online-Bericht generieren und formatieren: im Blocksatz mit Silbentrennung! Formatierungen wie Zitate und Grafiken werden spezifisch erstellt und posititioniert.
Per Klick lässt sich in der Online-Version in die Koordinaten hineinzoomen oder sich die Kategorien sortiert anzeigen lassen.
Agentur: Nexxar GmbH, Wien